Es gibt einen Weg zu Frieden

Jeder möchte mehr Frieden auf dieser Welt. Aber keiner weiss, wie das geht.

Frieden will jeder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die den Krieg wollen.

Obschon ich weiss, dass es sie geben muss. Sonst gäbe es ihn ja nicht, den Krieg. Es braucht nur wenige Menschen, die ihn wollen, um ihn am Leben zu erhalten. Wie die Kiste mit den schönen Äpfeln, einer ist angefault und steckt die anderen an. Genausogut ist es aber bei den Menschen möglich, denke ich, die den Frieden wollen. Nicht wünschen. Sondern wollen.

Doch keiner scheint zu wissen wie das geht. «Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg», sagte der indische Gelehrte und Freiheitskämpfer Mahatma Ghandi. Was klar macht, dass dieser Weg nicht ein Passiver sein kann, sondern ein Aktiver sein muss, wenn der Friede selbst der Weg ist. Der indische Gelehrte doppelt meines Erachtens gleich nach mit der Aussage: «Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt». Das Zitat wohl bekannt von dem Mann, der sein Leben lang für Gewaltlosigkeit und Freiheit eingestanden ist. Leben wir denn aber wirklich täglich nach so einem Gedanken? Bleibt er uns tatsächlich präsent im Gedächtnis? Oder ist er uns im nächsten Augenblick schon wieder entschwunden und andere, scheinbar wichtigere Dinge kreisen übermächtig im Kopf?

Mal ehrlich: wer hat den Mut, bei sich mal genau hinzuhorchen, was täglich für Gedanken in seinem Inneren auftauchen, die er lieber gar nicht denken würde.

Der äussere ist der Kleine, der Innere der grosse Kampf

Es ist genau dieser innere Kampf, den man mit sich aufnehmen kann oder muss um den Frieden zu vermehren. Die feinen kleinen negativen Gedanken sind meist die grössten Widersacher gegen eine beständige, innere und äussere Harmonie. Denn die bemerkt man nur, wenn man wirklich gut hinhorcht. Es sind die ganz gewohnten, die sehr vertrauten und deshalb so schwierig zu entdeckenden inneren Stimmen, die sich einem in den Weg stellen und mit ihrer zerstörerischen Wirkung den allumfassenden Frieden boykottieren. Sie sind wie die feinsten Bakterien, die eine gröbere Grippe auslösen können. Wenn man die ersten Anzeichen einer Grippe erkennt, wird man danach handeln und schnellstmöglich etwas dagegen unternehmen, nicht? Genauso ist es bei entsprechenden Gedanken oder Gefühlen, die in unserem Inneren hochkommen und eine Wirkung nach aussen zeigen. Sie gehören angeschaut und eliminiert, wenn man es ernst meint mit der Entwicklung zu Frieden. Denn mit unseren Gefühlen und Gedanken wirken wir, zu unseren Mitmenschen und darüber hinaus auch zu viel weiteren Ebenen. Über die Körperliche hinaus, in die Seelische und Geistige.

«Die Seele ist ein weiter Atem, jeder hat eine individuelle Seele, aber die Seele ist auch kosmisch». Heinz Grill

Der Mensch kann etwas für das grosse Ganze bewirken. Hier kann man wieder auf Ghandi blicken. Er bewirkte Grosses, als einzelner Mensch vermochte er, Massen zu bewegen und die Unabhängigkeit Indiens friedvoll zu erkämpfen. Und so können auch wir mit unseren Taten, Worten, Gedanken und Gefühlen wohl mehr bewirken als wir uns aktuell vorstellen vermögen. Man kann sich fragen:

Wie wirke ich? Auf meine Mitmenschen? Auf meine Arbeitskollegen? Auf meine Nachbarn? Oder eben darüber hinaus auf die Ebene, die wir nicht mit physischen Augen erblicken? Auf eine übergeordnete Ebene? Den Kosmos? Was soll entstehen? Durch mein Dasein? Mein Leben? Was für ein Ideal verfolge ich und bringe ich in die Welt? Fragen, die der spirituelle Lehrer Heinz Grill zur Beobachtung und Selbstkritik anregt. Denn wir wirken immer in irgendeiner Weise mit der Art wie wir im Leben stehen und wie wir denken und handeln. Mit einem Ideal, das wir erstreben, können wir aufbauend, verbindend und verwandelnd auf unsere Umgebung, unsere Mitmenschen, Freunde und Familie wirken.

Sehr interessant finde ich diesbezüglich auch den Gedanken von Heinz Grill im Jahresausblick 2023 (https://heinz-grill.de/2023-streben-erkenntnis/) mit dem Titel:

Welche Möglichkeiten bieten sich an, um die Einsicht in das aktuelle Zeitgeschehen in eine konstruktive Handlungsfähigkeit zu führen?

„Leichter gewinnt der Einzelne eine Antwort zu den vielen Ereignissen der Zeit, wenn er einmal die Frage stellt, was und welche Qualitäten in der Menschheit fehlen. Diese Fragestellung richtet sich dann zunächst einmal auf den Mangel in der Entwicklung und erkennt leichter das Böse, das eigentlich ja nur ein Ausdruck des Fehlens des Guten oder Wahren ist.“

So einfach wäre es eigentlich.

Entwicklung unseres Herzzentrums

Wenn wir friedensfördernd wirken wollen ist die Entwicklung des Herzzentrums zentral. Dies ist jetzt nicht in romantisierender, emotionaler Weise zu verstehen. In dem man nun besonders herzlich miteinander umgeht. Es ist dieses Herzzentrum, wenn entwickelt, etwas viel Feineres. Das den anderen annimmt und ihn freier gewähren lässt und man sich aber trotzdem verbunden fühlt.

Heinz Grill gibt logische und konkrete Schritte an für die Entwicklung des Herzzentrums.

Punkt 1: Um das Herzzentrum zu entwickeln benötigt der Mensch einen universalen Inhalt der in die Praxis, in das soziale Leben kommen muss. Ein Ideal, ein Ziel, das er verwirklichen will. Wie z. Bsp. dass er den sozialen Prozess ins Leben bringen will, den Menschen wahrnehmend, aufbauend und verbindend begegnen will in aller kürzester Kürze gesagt. So dass der Einzelne ein übergeordnetes Ziel verfolgt und nicht in die Pole hineingeht, die eh schon bestehen und trennend wirken.

Punkt 2: Es braucht den Aufbau von logischen und gültigen Vorstellungen. Ein unlogisches Denken stört das Herzzentrum und fördert eine Disharmonie.

Punkt 3: Das Handeln muss mit dem Ideal übereinstimmen. Oder anders ausgedrückt: das Handeln muss mit dem Denken übereinstimmen.

Punkt 4: Es muss eine Aufgabe, ein Projekt oder ein vorgenommenes Ideal zu einem runden Ergebnis gelangen. Etwas Angefangenes zu Ende geführt werden.

Punkt 5: Es muss ein wachsendes Harmoniegefühl für die Entwicklung eines gesamten Ordnungssinnes entstehen.

Punkt 6: Das Vertrauen in einen universalen Gedanken muss, wenn es noch nicht besteht, entwickelt werden.

Bitte stören Sie sich nicht an dem Wörtchen „muss“. Es handelt sich hier nicht um die Auferlegung eines Zwanges, sondern um eine geistige Gesetzmässigkeit. Gleich wie wenn ich in einem Raum Ordnung schaffen will, aufräumen „muss“.

Störungen des Herzzentrum entstehen durch starke Emotionen oder der zu starken Eigendrehung um das Persönliche.

Wer das Herzzentrum entwickelt kann andere gewähren lassen, empfindet sich in einer Verbindung zu den Mitmenschen, bei grösstmöglicher Freiheit, aber intensiverer Beziehung.

Der Mensch mit einem entwickelten Herzzentrum wirkt friedensfördernd. Nicht nur auf die irdische, auch auf die nachtodliche oder geistige Welt. Jeder Einzelne kann somit etwas zu mehr Frieden auf der Welt beitragen.

Buchempfehlungen:

Initiatorische Schulung in Arco – Herzmittelstellung und die Standposition im Leben. Heinz Grill

Das Wesensgeheimnis der Seele. Heinz Grill

Der Soziale Prozess oder Herzprozess wird in diesem Buch ausführlich beschrieben.


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