Kalt tut gut

Die Tage waren nochmal bitterkalt, die Wolkendecke wollte sich nicht lüften und die Lebensgeister entsprechend gedrückt. Allen, die nicht wirklich leicht und luftig durchs Leben gingen mein Mitgefühl. Auch ich studierte die Wetterprognosen auf Sizilien, in Hurghada oder den kanarischen Inseln. An solchen Tage wird einem bewusst, wie unermesslich wichtig mitunter die Sonne für uns ist, die die steifen Glieder wärmt.

Etwas, was auch kleine Wunder bewirkt ist, sich jeden Morgen ins Kaltwasser zu tauchen. Wenn ich das tue, dann meist im nahegelegenen kleinen Fluss. „Uau, Sie sind mutig“, höre ich da oft von Passanten. Mit Mut hat das aber meines Erachtens nicht viel zu tun. Wohl eher mit dem Entschluss, die Schweregefühle überwinden zu wollen, die ich in der Früh in der Zivilisation habe und der sicheren Gewissheit, dass ich die danach mit einem Schlag los bin.

Das Faszinierende daran ist, dass ich dabei Dinge entdecke, die mir sonst völlig entgehen. So wie beispielsweise die kleinen, klebrigen Sprossen des riesigen Kastanienbaumes am Flussufer, die jeden Tag grösser werden. Das kraftvolle Frühlingsgrün der starken Blätter, das mir selbst bei grauem Himmel förmlich entgegenstrahlt. Das Wasser, das jeden Tag eine andere Farbe hat. Die Vögel, die trotz garstigstem Wetter ihre Liedchen von den Ästen trällern.

„Der Tag gehört dann dir“, sagte mir mal ein Mittaucher. Genauso ist es. Und dazu kommt: ich war diesen Winter keinen einzigen Tag wegen Erkältung im Bett. Das mit Immunsystemstärkung scheint also keine Mär, sondern wahr.

Also: bis dann im kalten Wasser!

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